Publikationen

Kondratieffs Zyklen der Wirtschaft

An der Schwelle neuer Vollbeschäftigung?

Hrsg. v. Hans Thomas/Leo A. Nefiodow, 350 Seiten, 16 Abb., brosch., Verlag BusseSeewald, Herford 1998, EUR 12.00

Mit Beiträgen von Werner Dostal (Nürnberg), Christopher Freeman (Brighton), Wolfgang Glaubitz (Stuttgart/Düsseldorf), Ernst Helmstädter (Münster), Alfred Kleinknecht (Amsterdam), Francisco Louçâ (Lissabon), Harry Maier (Flensburg), Cesare Marchetti (Florenz/Laxenburg b. Wien), Rainer Metz (Köln), Leo A. Nefiodow (St. Augustin), Carlota Perez (Caracas), Jan Reijnders (Utrecht), Winfried Schlaffke (Köln), Hans Thomas (Köln), Bernardo M. Villegas (Manila), Helmut Volkmann (München).

Arbeitslosigkeit, Informationstechnologie, Strukturwandel, Globalisierung, Innovation: Um diese Stichwörter kreist die Neuerscheinung "Kondratieffs Zyklen der Wirtschaft" aus dem (privaten) Kölner Lindenthal-Institut. Gibt es einen Zusammenhang? Nocolai Kondratieff beschrieb 1926 Wachstums- und Rezessionszyklen in der Wirtschaft von 46-60jähriger Dauer, die sogenannten "Langen Wellen". Das Buch versammelt internationale Experten und Kritiker der Lange-Wellen-Forschung. Der Blick in die Geschichte der Industriegesellschaft stößt auf ähnliche Beschäftigungskrisen wie heute, je im Zeitabstand von zwei Generationen: Hohe Arbeitslosigkeit in den frühen dreißiger - und jetzt wieder seit Mitte der achtziger Jahre. Der britische Ökonom Christopher Freeman zeigt diesen Rhythmus auch für das 19. Jahrhundert auf. Dieses Buch liefert nun erstmals eine zuverlässige Übersicht über alle gesicherten Erkenntnisse und Meinungen in der Kondratiefftheorie. Der Leser lernt alle kennen: Die mathematisch orientierten Ökonomen, die Lange Wellen in makroökonomischen Zahlenreihen von Preisen und Sozialprodukt suchen; Innovationsforscher, die auf eine Basisinnovation schauen, welche zusammen mit einem ganzen Netz an neuen Strukturen und Technologien die Produktivität um einen Quantensprung hebt; Soziologen, die gesamtgesellschaftliche Veränderungen diskutieren; Praktiker, die, je nach ihren alltäglichen Anforderungen, die Vorstellung von Kondratieffwellen in ihre Tätigkeit einbauen; und schließlich jene, die daraus Vorhersagen für die Zukunft ableiten. Gerade in bislang erfolgreichen Gesellschaften fällt es schwer, sich von gewohnten und bewährten Erfolgsrezepten zu verabschieden: institutionelle Trägheit. Nur: Ein Land, das den Strukturwandel, den eine techno-ökonomische Innovationswelle braucht, um sich zu entfalten, nicht rechtzeitig und entschieden betreibt, wird im internationalen Wettbewerb abgehängt: Globalisierung. So seit den 70er Jahren den Europäern geschehen. Im Wettlauf um die Informationstechnologie haben Japan und die USA die Nase vorn. Wie geht es weiter? Auch hierzu werden richtungsweisende Einsichten vermittelt.

Zurück